Geschichte
Ursprünglich erbaut wurde Schloss Hofen zwischen 1583/84 und 1616 als Stammsitz der Hofener Linie der Raitenauer. Die Bauherrn von Schloss Hofen waren Hans Gaudenz der Jüngere und sein Sohn Hans Werner V. Bereits mit Franz Andreas endet im Jahre 1658 die Erbfolge der Raitenauer und Schloss Hofen geht 1659 in den Besitz seines Schwagers Georg Reichsgraf von Königsegg-Rotenfels über.In den folgenden Jahrhunderten geht das Lehen Hofen, die damit verbundene Gerichtsbarkeit und landesfürstliche Hoheit und somit der Besitz des Schlosses immer wieder an andere kaisertreue Familien über. Der Lehensstatus der Liegenschaft endet 1875 und Schloss Hofen wird zum Privateigentum erklärt. Bis 1908 wird das Schloss als Spekulationsobjekt gehandelt, ehe es in den Besitz der Schwestern vom Orden des Hl. Vinzenz von Paul aus Zams gelangt, die im Haus ein Heim für Kinder und eine klösterliche Haushaltungsschule einrichten. 1929 wurde das Schloss an das Land Vorarlberg verkauft.
Bis Ende der 1940er Jahre ist die Nutzung von Schloss Hofen vor allem durch die beiden Weltkriege geprägt. Das Haus dient als Reservelazerett und Erholungseinrichtung sowie als Dienststelle der Deutschen Wehrmacht. Nach Kriegsende wird es zum Quartier der französischen Besatzung. Zwischen 1951 und 1972 wird Schloss Hofen von zwei Fachgruppen der gewerblichen Wirtschaft als Berufsschule für das Gastgewerbe mit Internat und Sommerhotel geführt.
1972 kauft das Land Vorarlberg, das bereits in der ersten Hälfte der 1930er Jahre Eigentümer von Schloss Hofen war, die Liegenschaft zurück. Von 1979 bis 1981 wird eine umfassende Renovierung und Adaption zu einem modernen Bildungszentrum durchgeführt, das am 28.11. 1981 als Landesbildungszentrum von Landeshauptmann Dr. Herbert Keßler eröffnet wird. Seit 2008 organisiert Schloss Hofen die gesamte Weiterbildung der FH Vorarlberg und firmiert als Wissenschafts- und Weiterbildungszentrum des Landes Vorarlberg und der Fachhochschule.
Zuletzt wurde Schloss Hofen in den Jahren 2015/2016 nach Plänen des Architektenbüros Marte.Marte umfassend generalsaniert, technisch modernisiert und in seiner inneren Struktur für die heutigen Anforderungen optimiert.
Architektur
Die Architektur von Schloss Hofen geht Hand in Hand mit seiner wechselhaften Geschichte. Erbaut wurde das Schloss von den Herren von Raitenau am Ort der St.-Oswald-Kapelle und eines Turms, der von der wesentlich älteren Burg Hofen erhalten war. Als eher armes Adelsgeschlecht wandten die Raitenauer für ihren repräsentativen Wohnsitz einen architektonischen Trick an: Der Baukörper des Schlosses wurde am Übergang zur Stirnseite mit einem Knick versehen, der es deutlich größer erscheinen lässt.Im Bereich der vormaligen Kapelle sind spätgotische Elemente erhalten. Das eigentliche Schloss wurde von den Raitenauern in einem sachlich-schlichten Renaissance-Stil gestaltet. Später erfolgte, gemäß der sich wandelnden Mode, ein kleiner barocker Einbau, wobei auch die Fassade barocke Elemente aufweist. Besonders charakteristisch sind die barocken Zwiebeltürme, die den ästhetischen Eindruck maßgeblich prägen.
Im Zuge der 2016 abgeschlossenen Generalsanierung wurde die historische Bausubstanz durch einen modernen Zubau ergänzt, der über zwei Erschließungstürme die Etagen des Schlosses verbindet. Im teils unterirdischen Zubau befinden sich die Küche, Lagerräume sowie Sanitär- und Pausenräume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seminarhotels.
Leitkonzept der Generalsanierung war eine auf die Kernfunktionen Seminar-, Restaurant- und Hotelleriebetrieb fokussierte Neuordnung der inneren Raumstruktur und eine klare Abgrenzung zwischen den Seminarräumen und Hotelzimmern. Sämtliche nicht direkt mit dem täglichen Seminarbetrieb und der Gastronomie verbundenen Büros wurden in das ebenfalls generalsanierte Raitenauer Haus (Nebengebäude) verlegt.